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23.04.2022

Inflatable Wingfoil Boards

Wir sind überzeugt von den Vorteilen der aufblasbaren Wingfoil Boards, haben schon einige ausprobiert und möchten unsere Erfahrungen hier gerne mit euch teilen.

Warum glauben wir an inflatable Boards? Im Vergleich zu Hardboards ist das Handling an Bord egal ob Segelboot/Segelyacht oder Motorboot/Elektroboot (oder auch einfach das Ein- und Ausladen in den Kofferaum) viel unkomplizierter. Einerseits bekommt man weniger leicht Depscher, Kratzer und andere Beschädigungen ins Brett, und andererseits kann man am Boot auch weniger kaputt machen. Und zu guter Letzt kann man ein aufblasbares Board natürlich auch viel leichter in den Urlaub mitnehmen.

Weitere Vorteile sind die Unempfindlichkeit gegenüber Trapezhaken und auch auch eure Knie freuen sich beim auf Board klettern oder bei Stürzen.

In Sachen Performance sind die Aufblasboards für die Mehrheit der Wingfoiler vollkommen ausreichend. Im Gegenteil: oft sind die Inflatables sogar leichter und kürzer als Hardboards, gerade bei den großvolumigen Boards. Durch die geringere Schwungmasse sind sie somit wendiger und verspielter. Man sieht inzwischen sogar Profis Rotationen und Backflips mit inflatable Boards springen.

Wichtig ist aber eine steife und direkte Verbindung vom Board zum Foil. Hier haben sich große Carbonplatten am Markt durchgesetzt. Im nachfolgenden Foto sieht man, dass diese Platten inzwischen alle recht ähnlich dimensioniert sind. Einzig die Marke Indiana setzt hier auf ein anderes Konzept: Das Board von Indiana besitzt eine von oben bis unten durchgehende Box, an der das Foil montiert wird. Dadurch steht man mit dem hinteren Fuß "direkt" auf dem Foil, was sich sehr gut anfühlt. Von der Box weg ist für die Steifigkeit nach vorne ein umlaufendes Verstärkungsband mitgeschweisst. Das Board fühlt sich dadurch trotz der kurzen Box recht steif an, steht man mit dem vorderen Fuß jedoch außermittig ("off stance") merkt man mitunter, dass das Board torsional nicht ganz so steif wie einige Mitbewerber ist.

 

Vom Gewicht her sind die Boards wie bereits erwähnt mitunter sogar leichter als vergleichbare Hardboards. Hier sticht insbesondere das Naish Hover hervor. In der abgebildeten S26 Version wiegt es sensationelle 5,8 kg (bei 135l Volumen), während das Naish Hover Hardboard (in der günstigeren GS) Variante auf 7,7 kg (bei 125l) kommt. Zu beachten ist jedoch, dass es keine Option für Fußschlaufen bietet.
Zum Vergleich das Gong HiPE V1 wiegt 7,9 kg (145l) und das STX Modell 2022 7,6 kg (125l). Das STX Modell 2021 mit kleiner Platte ist leichter (7,1 kg) und das Indiana mit der festen Box ist wieder etwas schwerer 8,7 kg (144l). Das JP Wing Air mit vielen Verstärkungen und Abrisskante ist auch eher schwer: 8,4 kg (130l).

Was gilt es sonst noch zu beachten:

  • Fußschlaufen: die neueren Boards bieten immer öfter die Option Fußschlaufen zu montieren (wir fahren aber ausschließlich strapless)
  • Griffe: oft ist inzwischen eine Griffmulde in der Carbonplatte eingelassen (siehe z.B. STX 2022 oder auch beim aktuellen Naish Hover)
  • Griffschlaufe am Deck: ist Geschmackssache, manchmal praktisch, kann aber bei Fußwechseln auch im Weg sein
  • weitere Griffe: Indiana verbaut einen zusätzliche Griff an der Nose, welcher beim Durchqueren des Shore-Breaks sehr hilfreich sein kann
  • Abrisskante: kann im untersten Windbereich helfen, wir haben zumindest in Kombination mit großen Frontwings kaum einen Unterschied gemerkt, weil diese ohnehin sofort liften, sobald etwas Fahrt aufgenommen wird
  • Verstärkungen: Indiana verbaut den bereits erwähnten "Fiberglass Compression Belt", um das Board rund um die Box zu versteifen, auch das Naish Hover hat eine extra PVC Schicht entlang der Boardmitte
  • Maximaldruck: (fast) alle Boards sind bis 20 PSI Druck freigegeben, das ist auch wichtig, denn zu wenig Druck merkt man beim Fahren (empfohlen werden meist 15 PSI, nur Indiana empfiehlt 18 PSI)
  • Shape - Nose Rocker: eine stärker aufgebogene Brettspitze kann bei Touchdowns hilfreich sein
  • Shape - Tail: ein breiteres Tail bringt Stabilität (Naish Hover), ein schmales Tail etwas mehr "Bodenfreiheit" bei Turns
  • Shape - Outline: für uns funktionieren geradere kastenförmige Shapes besser als z.B. das sehr "Ei-förmige" Gong HiPE
  • Position und Länge Tracks: die meisten Tracks sind ca. 23-25cm lang und für die meisten Foils gut positioniert, Indiana hat die Tracks recht weit vorne, auch beim JP WingAir 2022 gehen die Tracks bis recht weit nach vor
  • Dicke: die Boards sind meist zwischen 5" (12,7cm) und 6" (15,2cm) dick. Wärend bei SUPs die dicken Boards wesentlich steifer sind, fällt das bei den kurzen Wingfoilboards auch dank der Carbon-Platten nicht ins Gewicht

In der Galerie findet ihr noch ein paar Fotos auch von älteren Modellen, wie z.B. auch vom gelben JP Wingair 2021 mit mittelgroßer G10 Platte, beim neueren JP Australia WingAir Modell 2022 ist die Platte größer und hat eine Griffmulde. Oder auch vom STX Modell 2021 mit sehr kurzer Platte, bei der zumindest schwerere Fahrer den Flex spüren.


Teilt gerne eure Erfahrungen mit aufblasbaren Boards mit uns und bei Fragen stehen wir natürlich gerne zur Verfügung.


Update Juli 2022: Fotos vom 2022er JP  Australia WingAir SE hinzugefügt, Gewicht wie beim 2021er 8,4kg (130l)

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